Freitag, 7. Februar 2014

Wenn denken hülfe - teil 2

Fortsetzung.

Wollt Ihr die totale marktidealisierung? Dann hört her:
Zitat aus dem film: »Das ist Edgar, der eigentümer der fabrik. Das einzige worum er sich kümmert ist sein profit. Edgar würde seinen arbeitern gern nur einen bruchteil seiner löhne bezahlen, um mehr geld für sich zu behalten.»
Bis hier hin absolut richtig. Der einzige zweck, weshalb eigentümer etwas unternehmen, ist der profit, um etwas anderes geht es im kapitalismus nicht.

Löhne für die arbeiter stehen im gegensatz zum profit und wenn der profit möglichst hoch sein soll, was generell der fall ist, kann der lohn nie niedrig genug sein.

Doch dann folgt die abstruse umkehrung der realexistierenden zusände:
Zitat aus dem film: »Er weiß aber, daß das nicht gehen würde. Edgar steht im wettbewerb mit vielen anderen unternehmen. Sie alle brauchen ständig arbeitskräfte (hintergrundbild ›kapitalistengesichter‹ und der schriftzug ›work for me‹).«
Sicher, die unternehmen konkurrieren um die arbeitkräfte. Zum glück gibt es weltweit keine arbeitslosen, die man in konkurrenz zu den derzeit beschäftigten setzen könnte, um die löhne zu drücken.
Zitat aus dem film: »Wenn arbeiter sich entscheiden, ob sie für ein unternehmen arbeiten wollen, bedenken sie neben ihrem lohn, aber auch die arbeitsumgebung und andere rahmenbedingungen.

Wenn Edgar kein attraktives angebot macht, wird ihm keiner seine arbeibeitsleistung verkaufen, die er für seine fabrik braucht. So kommt es, daß Edgar den marktpreis an seine arbeiter zahlt, wenn auch ungern.«
Noch eine merkwürdige verdrehung dessen, was auf dem arbeitsmarkt läuft:

Arbeiter haben es nicht in der hand sich zu entscheiden, für wen oder zu welchen konditionen sie arbeiten möchten. Sie sind in der zwangslage, geld zum leben verdienen zu müssen, aus diesem grund sind sie sind so frei, die bedingungen anzunehmen, die ihnen von den fabrikbesitzern diktiert werden.

In ausnahmefällen kommt es zwar vor, daß unternehmen tatsächlich um bestimmte spezialisten konkurrieren und die entsprechend bezahlen. Im film hingegen wird so getan, als wären malocher schlechthin mangelware.

In der kapitalistischen produktion wurden jedoch alle hebel in bewegung gesetzt, ausgerechnet die arbeit zur mangelware zu machen, weshalb die leute, die auf lohnarbeit angewiesen sind, einander unterbieten müssen, um wenigstens ein bißchen geld zu verdienen und halbwegs über die runden zu kommen.

Demnächst geht es weiter mit teil 3, in dem rationalisierung und der mindestlohn zur sprache kommen werden.

hier geht es weiter

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