Donnerstag, 5. Juni 2014

Brecht zitieren im Bundestag unerwünscht



Nach dieser rede Sahra Wagenknechts kam es am mittwoch im Bundestag zu einer debatte.

Sevim Dağdelen äußerte sich dazu wie folgt:

Wörtliches zitat aus dem protokoll des Bundestages:

Sevim Dağdelen (DIE LINKE):
Frau Kollegin Göring-Eckardt, Ihre Rede gerade erinnerte mich an den großen Dichter und Denker Bertolt Brecht, der einmal treffend formuliert hat:
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!

(Florian Hahn [CDU/CSU]: Reden Sie über sich?)

Es entsetzt mich – ich bin darüber wirklich schockiert –, dass Sie hier die Behauptung aufstellen, dass sich mit den geringen Stimmenzahlen für die Kandidaten der Swoboda oder des Rechten Sektors das Problem des Neofaschismus, das Problem des Antisemitismus in der Ukraine erledigt habe.

(Volker Kauder [CDU/CSU]: Unverschämt ist das!)

Sie wissen ganz genau, dass das nicht stimmt. Drei Minister der Regierung in Kiew, also der Regierung der (D) Ukraine, sind Mitglied der neofaschistischen Partei Swoboda. Ein Minister dieser Regierung steht der Swoboda nahe. Ein weiterer Minister gehört der UNA- UNSO, einer neofaschistischen Organisation, an. Das heißt, eigentlich haben fünf Minister dieser Regierung einen neofaschistischen Hintergrund. Der Rechte Sektor kontrolliert weiterhin den ukrainischen Sicherheitsappa- rat.

(Zuruf des Abg. Omid Nouripour [BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN])

Sie haben vergessen, davon zu sprechen, dass der Präsidentschaftskandidat der extrem rechten Radikalen Partei, Oleg Ljaschko, über 1,5 Millionen Stimmen und damit über 8 Prozent bei der sogenannten Präsident- schaftswahl bekommen hat. Sie haben von diesen Wah- len gesprochen, ohne auch nur ein einziges Mal darauf hinzuweisen, unter was für Kriegsumständen sie stattgefunden haben.

(Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt ist aber mal Schluss hier!)

Kandidatinnen und Kandidaten, zum Beispiel von Borotba oder der KP in der Ukraine, und viele andere haben ihre Kandidaturen zurückgezogen, weil sie von Faschisten bedroht worden sind. Der Kandidat der Partei der Regionen ist während seiner Kandidatur unter Haus- arrest gestellt worden. Wie kann man da eigentlich von freien, fairen Wahlen sprechen, frage ich Sie.

(Zuruf des Abg. Omid Nouripour [BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN])

Ich bin wirklich entsetzt darüber, wie hier die Faschisten, die Antisemiten verharmlost werden.

(Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt ist aber mal Schluss! Das ist unglaublich! – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich bin entsetzt über diesen Tabubruch der deutschen Außenpolitik, die von Ihnen, Frau Kollegin, mitgetragen wird. Das ist wirklich schändlich.

(Beifall bei der LINKEN – Zurufe vom BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Unverschämt! – Florian Hahn [CDU/CSU]: Peinlich! Peinlich für dieses Haus hier!)

Davon hat sich die spitze der LINKEN distanziert. Und das empfinde ich nun wieder peinlich.

Frau Dağdelen kann nichts dafür, wenn die »studierte theologin« (ohne diplom) sich angesprochen fühlt. Betroffene hunde bellen. Wenn es verkehrt gewesen wäre, was Sevim Dağdelen geäußert hat, wäre es schließlich möglich gewesen, sie argumentativ zu widerlegen. Das jedoch ist nicht passiert. Und diese würstchen aus der spitze der LINKSpartei knicken auch noch ein und machen die verlogene taktiererei mit.
Daß Brecht im Bundestag unerwünscht ist, muß einen nicht wundern. Er war kommunist.

2 Kommentare:

  1. Tja,

    die Herren Hahn und Kauder tragen ihr erbärmliches Niveau mit Freude zur Schau.Mit Anstand und Wahrheit brauchst du diesen Leuten nicht zu kommen,
    das vertragen die überhaupt nicht.Und die Fleckentarn-Grünen sind ohnehin unter jedem Ferkel.

    Vielleicht entsinnst du dich ja noch.Vor einigen Jahren hat Joschka Fischers Außenamt Kiew mit Millionen Visa versorgt.

    Riesen Geschrei,Untersuchungsausschuß,und die Hoffnung,man könne den Fischer absägen,seitens der Schwarzgelben Opposition damals,weil der Fischer uns die Ukrainer ins Land holt.

    Dieselben Leute von der Union können heute gar nicht genug Ukraine bekommen.

    Und das blamable Auftreten der Politfuzzis pünktlich zum 70- jahrigen der Normandie.Da gings doch auch irgendwie um Faschisten und die Befreiung von der Fascho-Diktatur,oder etwa nicht.

    Auf viel Licht braucht man wirklich nicht mehr zu hoffen.Es wird zusehend dunkler.

    Beste Grüße
    Hagum

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  2. Konsequenz sollte man von den politheinis nicht erwarten.

    Zum d-day hat immerhin Hollande daran erinnert daß die Sowjets einen entscheidenden beitrag zur befreiung vom faschismus in Europa leisteten. Gerade zu so einem historischen datum möchten sich bestimmte figuren nicht daran erinnern lassen, daß sie gerade einer faschistischen bewegung an die macht geholfen haben.

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