Mittwoch, 12. Juni 2013

Bleiberecht für Ernst Thälmann!

Als wäre es nicht frevel genug, daß die Thälmanngedenkstätte in Ziegenhals kapitalinteressen weichen mußte, soll nun auch das das Thälmanndenkmal an der Greifswalderstraße in Berlin abgerissen werden.
Thälmanndenkmal Berlin
Dafür sollen gute gründe sprechen. Schließlich sei es »immer beschmiert«, stehe auf »ukrainischem granit« und sei »ästhetisch eine scheußlichkeit und politisch eine zumutung«.

Prima argumente.

Wenn in Berlin alles abgerissen werden würde, was ständig beschmiert wird, würde von der stadt nicht viel übrig bleiben. Ich bin nicht unbedingt ein freund von grafitti, aber wenn das eine möglichkeit wäre, abriss zu fördern, dann könnte man vielleicht gelegentlich am Reichstag, kanzleramt oder Schloß Bellevue schmieren. Oder gleich am heute neugelegten grundstein für den Hohzenklotz.

Weshalb es dringlich sei, sockel aus ukrainischem granit einzureißen erschließt sich nicht. Daß Hubertus Knabe den knast zu Hohenschönhausen offenbar für ästhetisch und politisch erhaltenswerter hält als das werk des in der Ukraine geborenen künstlers Lew Jefimowitsch Kerbel, läßt ahnen, welche form der ästhetik das herz des Knaben höher schlagen läßt.

Jens-Holger Kirchner von der GRÜNpartei befürchtet, daß ohne kommentierung »alle« auf die idee kommen könnten, daß Ernst Thälmann ein held sei, während die liberalen sich zur abwechslung die freiheit nehmen, vorschreiben zu wollen, wen man als »held« betrachten dürfe und wen nicht.

So ist das mit den liberalen.

Die partei hat immer recht. Und weiß, was gut für andere ist.
Rotfront

1 Kommentar:

  1. Hallo und vielen Dank liebe Mechthild,
    Auch wenn ich persönlich, privat, die Monumente von Kerbel nicht mag, ist das Gekeife jener Politiker eine Zumutung.
    Etwas anderes: ich erhalte immer gerne Zuschriften von Dir, ich warte schon drauf!
    Herzliche Frühlingsgrüße aus Flandern,
    Nadja

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