Dienstag, 18. Februar 2014

Brandenburg

Ausnahmsweise meine ich nicht das sympathische bundesland mit dem loch in der mitte sondern die gleichnahmige Deutsche jazzsängerin Inge Brandenburg (18. Februar 1929 – 23. Februar 1999) , die ich vor gar nicht langer zeit eher durch zufall entdeckte.

Ich hatte keine ahnung, daß es im spießigen Deutschland der Adenauerära so eine phantatische jazzsängerin gab.

Leider hatte sie ein furchtbares leben. Ihr vater war kommunist und wurde von den nazis ins KZ Mauthausen verschleppt, wo er sich (angeblich) umbrachte. Die mutter, die sich nun um die kinderschar allein kümmern mußte, galt den nazis als »asozial«, weshalb sie im KZ Ravensbrück eingesperrt wurde, wo sie ermordet wurde.

Inge Brandenburg wuchs in nazikinderheimen auf, wo ein lehrer ihre musikalität feststellte, ihr klavierunterricht erteilen wollte, aber nicht durfte, weil musikunterricht etwas für »höhere töchter«, nichts jedoch für die kinder »asozialer« sei. Sie war autodidaktin, die in den nachkriegsjahren durchaus erfolge hatte.

Die große zukunft, die ihr vorausgesagt worden war blieb allerdings aus, weil die plattenfirmen auf kommerz aus waren und sie schlager keinesfalls lustig fand. Sie starb verarmt im februar 1999.

Heute wäre sie 85 jahre alt geworden.


2 Kommentare:

  1. Donnerwetter: Die ist mir doch komplett entgangen! Vielen Dank für den Hinweis. Was für eine Stimme, was für eine Frau.
    Ich muß wohl mal wieder Vinyl wühlen...

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    1. Im letzten sommer kam auf »arte« eine doku über sie. Ich hatte es zufällig gesehen, daß da ein film über eine »Deutsche jazzsängerin« käme.

      Ich dachte »soll das ein witz sein«? Wollte kurz reinschauen und blieb die nacht wach, weil mich das nicht losließ.

      Vinyl wühlen ist mit sicherheit eine gute idee, ich habe von ihr bisher nichts gefunden.

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