Dienstag, 31. Mai 2016

Mediale diarrhoe

Unter dem titel »Erdoğans durchmarsch« wurde letztens bei Anne Will gequasselt.

Gute sache, mal so auf den sonntagabend gepflegt in eine diktatorenkloschüssel zu schauen. Demnächst geht es vermutlich um seine flatulenzen und hoffentlich auch um darmbluten.

Montag, 30. Mai 2016

Foto am montag (213)

Lieber besuch auf meinem balkon. Ich mußte heute nicht allein frühstücken.


Sonntag, 29. Mai 2016

Sing, Inge sing!

Der zerbochene Traum der Inge Brandenburg. Programmhinweis: Das hr-fernsehen zeigt heute nacht um 1 uhr den bemerkenswerten dokumentarfilm über die sängerin Inge Brandenburg.

An sich denkt man, in den spießigen nachkriegsjahren hätte es in Deutschland außer langweiliger schlagermusik nichts gegeben - hat es dank der Deutschen plattenindustrie und dem schmalzsongliebenden Deutschen publikum auch (fast) nicht. Der film zeigt, wie wegen der ignoranz die karriere dieser großartigen sängerin ausblieb.

Unbedingt ansehen!




Noch ein video gefunden:

Samstag, 28. Mai 2016

Selbstmord aus angst vor dem tod

Der titel ist vielleicht ein bißchen übertrieben, jedoch habe ich den eindruck, daß es durchaus frauen gibt, die aus angst vor dem islam auf den unklugen gedanken kommen, AfD wählen zu wollen, weil die gegen den islam ist.

Das ist allerdings keine übermäßig schlaue idee, weil die AfD nicht unbedingt ein fortschrittliches frauenbild hat und es diesen reaktionären bloß drum geht, daß frauen nicht in einer burka am herd stehen sollen. Ansonsten unterscheiden die sich von den muslimischen vorstellungen, wie frauen zu sein haben nicht besonders: die sollen den kerlen gehorchen und werfen. Das christliche abendland war die meiste zeit seit seinem bestehen nicht unbedingt ein hort der frauenfreudlichkeit - und weil ich nicht unbedingt feminist bin und der auffassung, daß es männer wie frauen gleichermaßen zu befreien gilt, schiebe ich gleich auch noch hinterher, daß es mit der emanzipation der arbeiterklasse nicht weit her ist. Und daran werden die konservativen aus der AfD ganz bestimmt nichts ändern.

Im parteiprogramm der AfD steht, daß religionskritik, also auch die kritik am islam erlaubt sein muß. Bisher habe ich aus den reihen der AfD noch keine religionskritik gehört, sondern immer nur hetze gegen den islam. Die kritik, die man an religion haben kann, nämlich daß sich religiöse menschen für ihr tun auf irgendeine »höhere« aber nur ausgedachte instanz berufen, gilt für das christentum und alle anderen religionen.

Eine lösung des konflikts zwischen den unterschiedlichen konservativen auffassungen kann laizismus sein, damit die unterschiedlichen religionen im staat endlich nichts mehr zu melden haben, was im grundgesetz übrigens längst drinsteht und nach 67 jahren endlich mal durchgesetzt werden könnte.

Aber das vertritt die AfD garantiert nicht, weil die nämlich hauptsächlich gegen die vorgehen wollen, die hier ihrer meinung nach nicht her gehören. Ich bin auch dafür, daß glaubensvereine keine öffentlich-rechtlichen körperschaften sein sollten. Für die kirche will die AfD das jedoch nicht abschaffen.

Für frauen, die nicht erzkonservativ sind und nicht aus dem hochadel stammen, ist AfD zu wählen tatsächlich so etwas wie selbstmord aus angst vor dem tod. Es ist falsch aus angst vor den fremden konservativen die hiesigen reaktionäre zu wählen.

Montag, 23. Mai 2016

Foto am montag (212)

Eichelhäher (garrulus glandarius)

Sonntag, 22. Mai 2016

Volksabstimmung in der Schweiz zum BGE (6)


In der Schweiz wird am 5. juni über das bedingungslose grundeinkommen abgestimmt. Umfragen zufolge soll die breite mehrheit dagegen sein, die zustimmungswerte liegen maximal bei 25 bis 30 %.

Im gegensatz dazu meldeten kürzlich FAZ und Spiegel-Online, daß angeblich 64 % der EU-bürger für ein grundeinkommen stimmen würden.

Von den mehr als 508 millionen EU-bürgen wurden im april ganze 10.000 befragt. Nur 24 % hätten sich dagegen ausgesprochen, 12 % sich enthalten und 64 % hätten sich dafür ausgesprochen.

Aber warum verhält es sich in der EU so völlig anders in der Schweiz? Kaum auszudenken, daß bei diesem thema vielleicht das ergebnis irgendwie manipuliert sein könnte, weil da eine interessengruppe die diskussion in eine bestimmte richtung lenken möchte. Sicherlich wird es schon einen grund haben, daß der auftraggeber der umfrage ein gewisser Philip Kovce, träger des Rudolf-Steiner-Preises, vom Neopulis Network ist, welches natürlich nur völlig zufällig die idee des bedingungslosen grundeinkommens vertritt.

Zum glück hat wenigstens niemand vom durchführenden Marktforschungsinstitut Dalia Research interesse am grundeinkommen. Der mitbegründer und chef des unternehmens ist garantiert nur aus versehen auf die internetseite von »Wirtschaft für Grundeinkommen« geraten.

Kaum vorstellbar, daß nun ausgerechnet bei diesem, ach, so sozialen thema ausgerechnet lobbyisten aus der wirtschaft ihre interessen vorantreiben, um sich die sozialabgaben zu sparen.

Freitag, 20. Mai 2016

Volksabstimmung in der Schweiz zum BGE (5)

Der Werner Rätz mal wieder. Im interview mit der jw (leider nicht im kostenlos online lesbaren teil) spricht er darüber, daß das BGE nur dann ein gewinn sei, wenn es nicht als »sparmodell mißbraucht« würde.

Auch sei es eine »typisch Deutsche debatte«, daß man drüber redet, daß sich auch das »fieseste modell« durchsetzen kann. Wenn es tatsächlich »typisch Deutsch« ist, dinge mit logik und sachverstand zu begutachten und zu bewerten, dann bin ich gern typisch Deutsch.

Es ist nun einmal bei weitem wahrscheinlicher, daß es ein BGE geben wird, das unserem wirtschaftssystem gemäß ist. Schließlich kommt es nicht von ungefähr, daß seit 30 jahren ständig darüber gesprochen wird, daß der sozialstaat zu teuer werden würde. Trotz ständig steigender produktivität. Die produktionsmittelinhaber wissen eben, daß selber fressen dick macht und wollen deshalb nicht teilen.

Daran ändert auch die idee des grundeinkommens nichts. Die will überhaupt nichts an den produktionsverhältnissen ändern, durch die die leute ständig in interessenkonflikte gezwungen werden.

Hier mehr zum thema »grundeinkommen« lesen.

Donnerstag, 19. Mai 2016

Mietpreisbremse bremst nicht - jedoch mieter selbst schuld

Nach guter, alter tradition hat die SPD ihren wählern mal wieder etwas aufgetischt: sie hat vor einem jahr mit großem tam-tam ein gesetz geschaffen, das den »kleinen leuten«, denen es »helfen« sollte, gar nichts nützt.

Es hat also genau das gebracht, was von anfang an absehbar war.

Die aktuelle gesetzeslage sieht folgendermaßen aus: bei neuvermietung darf nicht irgendein mondpreis für die wohnung verlangt werden, der preis darf höchstens 10 % über der ortsüblichen miete liegen, ansonsten geht die wohnung ohne groß zu diskutieren in das eigentum des mieters über. Letzteres ist natürlich leider nur ein witz. Dem vermieter droht bei zuwiderhandlung in wirklichkeit überhaupt nichts.

Tatsächlich muß der mieter dem vermieter beweisen, daß er zu teuer vermietet, die fußangel für den mieter ist obendrein auch noch, daß der preis gezahlt werden muß, wenn der vormieter das auch schon gezahlt hat. Was der tatsächlich gezahlt hat, kann der mieter im normalfall jedoch nicht wissen, weshalb es nahezu unmöglich ist, gegen mietwucher zu klagen.

Nach diesem gesetz sind die leute, die gern wohnen möchten und deshalb nicht von ihrem recht gebrauch machen, dummbratzen und die wahren mietpreistreiber, weil sie zusehen, unabhängig von der tollen gesetzeslage, eine bude zu kriegen, die irgendwie bezahlbar ist.

Und so sind selbstverständlich sie dafür verantwortlich, daß die mieten trotz bremse steigen wie verrückt.

Mittwoch, 18. Mai 2016

Onlineumfrage zum thema verschwörungstheorien

Studenten der Bergischen Universität Wuppertal suchen derzeit teilnehmer für ihre onlineumfrage mit der erforscht werden soll, ob es einen zusammenhang zwischen dem glauben an verschwörungstheorien und der sicht auf wirtschatliche themen gibt.

Die befragung dauert ungefähr ein viertelstündchen und ist anonym (die seite speichert nicht mal einen digitalen keks). Zur umfrage geht es hier.

Montag, 16. Mai 2016

Foto am montag (211)

Sumpfmeise (poecile palustris)

Samstag, 14. Mai 2016

Rechtsruck und Afd. Wer ist Schuld? Die DDR!

Immer wieder liest man, am heutigen rassismus und der ausländerfeindlichkeit, dem rechtsterrorismus, den dauerlatschenden pegidisten und der AfD sei die politik der DDR schuld.

Beispielsweise schrieb der Helmut Wiesenthal (der ist da leider keinesfalls allein, aber ich möchte ein halbwegs aktuelles beispiel nennen) neulich in seinem blog, die AfD sei »aus dem geiste der DDR«. Um es nicht zu sehr auszuweiten, möchte ich an dieser stelle nur auf einen absatz aus seinem artikel eingehen.

Der gesamte nationalistische blödsinn käme aus dem SEDregime und alles übel der Deutschtümelei sei allein der DDR anzulasten:
Zitat Helmut Wiesenthal:»Der dritte Ursachenfaktor für die überraschende Stärke der rückwärts gewendeten Bewegung ist dem SED-Regime und seiner dumpf-nationalistischen Gesellschaftspolitik anzulasten.«
Sicher ging es in der DDR nationalistisch zu. Das ist ein ding, was mich an ihr befremdet hat. Allerdings ist das kein merkmal, das im westen so gar nicht vorgekommen wäre und gegen den staat sollte man auch dort schon gar nicht sein.
Zitat Helmut Wiesenthal:»Die (seit dem Mauerbau 1961) buchstäblich eingesperrten DDR-Bürger waren nicht nur an eigenen Erfahrungen mit anderen Kulturen, Entwicklungen und dem Optionenspektrum offener Gesellschaften gehindert, sondern wurden zusätzlich mit dezidiert nationalchauvinistischen Parolen und verlogenem staatlichen Selbstlob berieselt.«
Selbstlob kam im westen zum glück gar nicht vor, im schulunterricht wurde man selbstverständlich nicht damit berieselt, daß man im besseren, weil freien teil Deutschlands lebt, damit man den staat gut findet und notfalls für ihn in den krieg zieht.

Und auch heute noch sieht man klar, daß der westliche staat die probleme mit der versorgung mit bildung und von kindern, kranken, alten, ausländern ganz großartig meistert, ohne sich je dafür selbst zu loben. Und brandanschläge auf (geplante) asylantenheime kommen im westen auch nicht vor.

Nationalchauvinistisch. Schmuckes wort. Allerdings ein pleonasmus. Chauvinismus ist immer nationalismus, weshalb man sich diese steigerung getrost schenken kann.
Zitat dtv-Brockhaus»Chauvinismus - übersteigerter und blinder Patriotismus, der den Nationalismus bis zur Mißachtung fremder Rechte steigert.«
Die DDR wollte der bessere Deutsche staat sein. Die DDR hat unter mißachtung jedweden rechtes anderer 1989 in fremdes gebiet hineinregiert, hat sich nicht an das recht gehalten, um ihre interessen durchzuprügeln. Oder war es vielleicht ein anderer staat, der sich damals widerrechtlich in die inneren angelegenheiten der DDR eingemischt hat?
Zitat Helmut Wiesenthal:»Auf diesem Nährboden überlebten nicht nur Sprachbilder und Denkweisen des Nazi-Rassismus, sondern es entstand ein hohes Niveau an Deutschtümelei samt dem Spiegelbild weithin geteilter Xenophobie.«
»Sprachbilder und denkweisen« sind natürlich eine sache. Und wörter zu verbieten hat bekanntermaßen schon immer was gebracht. Seit das wort »neger« als unschicklich gilt, werden Afrikanischstämmige menschen nicht mehr diskriminiert oder verdroschen. Und seit ich meinen berufsbezeichnungen die weibliche endung »in« anhängen darf, werde ich genau so gut bezahlt wie ein mann und bekomme sofort einen posten im aufsichtsrat.
Zitat Helmut Wiesenthal: »Davon wussten u.a. Afrikaner und Polen zu berichten.«
Ach, tatsächlich.

Zu meiner schulzeit in den gab es an der schule eine clique, die beschlossen hatte, mit der menschlichkeit schluß zu machen. Diese typen fanden es cool, gewaltverherrlichende musik zu hören, ausländer, linke oder behinderte zu klatschen oder ihnen zumindest zu drohen. Von den lehrern wurde das problem kleingeredet: wenn es angesprochen wurde, daß ausländer verprügelt werden oder ihnen zumindest mit prügel gedroht wird, wurden die opfer zu tätern gemacht. Dann wurde gesagt, die haben sicherlich provoziert, denn allein aus fremdenhass oder menschenhass allgemein wird bekanntermaßen niemand übergriffig. Das war natürlich in der DDR.

Hessen.
Zitat Helmut Wiesenthal: »Wie wenig der proklamierte Internationalismus tatsächlich das Denken bestimmt, enthüllte kürzlich die Linken-Fraktionsvorsitzende Wagenknecht, als sie in Reaktion auf die eingewanderten Flüchtlinge eine Besserstellung deutscher Sozialhilfe- und Rentenempfänger forderte.«
Das sagt sie nicht, weil sie aus der DDR kommt, sondern weil sie sich mit der nationalistischen menschensortiererei abgefunden hat und das bescheuerte nationale gerechtigkeitsempfinden ansprechen möchte. Unter freunden der nation ist es ziemlich weit verbreitet, es als ungerecht zu empfinden, wenn ausländer und einheimische gleich mies behandelt werden und man fühlt sich gleich viel besser, wenn ausländer noch beschissener behandelt werden als man selbst.

Rassismus ist eben nicht die folge des DDRstaates, der übrigens auch keine rassistische staatsdoktrin hatte, sondern kommt womöglich eher daher, wenn die menschen sich von ihrem staat, aus welchen gründen auch immer, schlecht behandelt fühlen.

Bei der letzten »mitte-studie« der Uni Leipzig wurde herausgefunden, daß die Bayern ausländerfeindlicher sind als die menschen in Meck-Pomm, Thüringen, Brandenburg und Sachsen. In puncto antisemitismus sind die Bayern sogar Deutschlandweit führend, die wenigsten antisemiten gibt es erstaunlicher weise in Brandenburg und Sachsen.

Es ist also anzuzweifeln, daß die DDR »schuld« an der AfD sei. Nicht die damaligen verhältnisse treiben die leute an, sondern die heutigen.

Donnerstag, 12. Mai 2016

AfD und kultur

Zwar nicht brandneu, aber trotzdem sehenswert ist Michel Abdollahis bericht vom landesparteitag der AfD in Hamburg.



Wer wissen will, was mit der AfD während des hafengeburtstags in Hamburg in der letzten woche losgewesen ist, wird bei Kommentar Rex fündig - es ist unglaublich.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Das Spanische kollektiv in Ost-Berlin

Oft wird behauptet, in der DDR habe es keine probleme mit asylanten gegeben, weil sie einfach keine flüchtlinge aufgenommen hätte. Das stimmt so nicht. In der zeit der Frankodiktatur waren viele kommunisten aus Spanien nach Frankreich geflohen. Als folge des Kalten Krieges wurden sie in Frankreich ab september 1950 nicht mehr geduldet. Viele von ihnen fanden zuflucht in der DDR, dort wurden sie eben nicht als asylanten behandelt, sie waren ja kommunistische genossen.

Gestern brachte der Deutschlandfunk ein erstaunlich gutes radiofeature über das Spanische kollektiv in Ost-Berlin. Es kann bis zum 17. mai hier angehört werden, das manuskript der sendung ist wahrscheinlich länger online.
O-ton Olga García Dominguéz, 68 jahre, Spanierin, ärztin, arbeitet seit 1989 in Madrid, nachdem sie aus der DDR nach Spanien zurückging: »Die DDR war und ist heute, dieses Stück DDR, was ich noch in meinem Kopf habe, immer noch meine Heimat. Dort hat man so gelebt, wie wir leben wollten, dass alle Menschen das Recht haben zu arbeiten, das Recht haben auf Gesundheitswesen, das Recht haben auf Bildung – dort gab es das. Dieses Land war mein Land. Ich war eine mehr. Wir waren keine Ausländer.
Meine schlimmste Emigration war, nach Spanien zurückzukommen.«

Die Mondverschwörung

Eigentlich ist Die Mondverschwörung eine doku, die klären soll, wem eigentlich der mond gehört, allerdings gerät Dennis Mascarenas, chefreporter für Europaangelegenheiten beim Amerikanischen sender DDC-TV, sehr schnell auf die skurilen pfade der Deutschsprachigen esoszene.

Trailer:



Leider ist der film nicht kostenlos im internet zu sehen. Aber wenigstens das »making of«:



Die DVD ist nicht im handel erhältlich, sondern kann nur über die internetseite käuflich erworben werden, was aber sehr schnell und problemlos funktioniert.
Aus dem booklet, das der DVD beiliegt:
Sie unterstützen [...] einen Film, der nicht nur Begeisterungsstürme ausgelöst hat. Manche Programmkinos haben ihn gar nicht erst gezeigt - sie wollten ihr esoterisches Zuschauerpotential nicht verprellen, und rein ökonomisch gesehen haben sie damit sogar Recht. Mit Filmen über Wiedergeburt oder Lichtnahrung lässt sich mehr Geld verdienen. Der Handel mit Hoffnungen, Spekulationen und Irrationalitäten war schon immer ein einträgliches geschäft.
Ich kann mich nicht erinnern, daß der film in den Berliner programmkinos gelaufen wäre. Vermutlich schon irgendwo. Aber nicht sehr lange. In einigen kann man eher mit »spirituellen filmtagen« oder esoterischem schnickschnack rechnen und die haben das mit sicherheit nicht gezeigt, obwohl das geniale an dem film ist, daß sich Dennis Mascarenas über die leute nicht lustig macht, sondern selbst beim verrücktesten irrsinn verständnisvoll zuhört und nachfragt. Schillers »ode an die freude« ist ein uraltes Atlantisepos:



Und das Brandenburger Tor muß natürlich weg: »Das Brandeburger Tor ist das sündentor der menscheit und solche kultstätten sind laut bibel verboten. Also das Brandenburger Tor ist verboten, fertig ab.«



Zwar ist der kauf der DVD nicht ganz billig, aber man bekommt nicht nur den film, sondern auch eine extra DVD mit viel bonusmaterial. Die zwei letzten videos sind beispiele für das, was da drauf ist. Allerdings ist da auch wesentlich schärferes dabei.

Montag, 9. Mai 2016

Foto am montag (210)

Zum heutigen tag des sieges:

Sowjetisches Ehrenmal in Lübben/Spreewald (archivbild)
Man kann gespaltener meinung sein, ob der 8. mai nun befreiung oder kapitulation war. Der 9. mai hingegen ist der »tag des sieges« und wer da nichts zum feiern hat, hat tatsächlich verloren.

Freitag, 6. Mai 2016

Margot

Laut berichten Chilenischer medien ist die frühere ministerin für volksbildung, Margot Honecker, heute verstorben. Angeblich soll sie eine der meistgehaßten personen in der DDR gewesen sein. Vielleicht war die DDR gar nicht so schlecht, wenn es nichts hassenswerteres gab - sie hatten ja »drüben« keine Maggie Thatcher.

Donnerstag, 5. Mai 2016

AfD: unsäglich, vorgestrig, peinlich

In diesem fall nicht meine worte, sondern sogar selbstkritik.

Erinnert sich noch jemand an Jörn Kruse?

Zur erinnerung:
Zitat: »… befürchtung immer gehabt, daß etwas furchtbares irgendwo bei uns hier - und Paris ist für mich genauso wie Hamburg, gehört zur gleichen wertegemeinschaft - passieren wird.

Und leider ist es viel früher passiert, als ich gehofft habe.«


Der unterzeichner des Hamburger Appells schämt sich für das der programm partei, deren fraktionschef er in Hamburg ist, aber jedoch nicht zu sehr.

Das ist doch endlich mal ein politiker, der den arsch in der Hose hat!

Könnte er mit dieser geisteshaltung nicht genau so gut mitglied der SPD sein?

(fade out. leiser gesang: »wasch mir den pelz, bloß mach mich nicht naß...«)

Mittwoch, 4. Mai 2016

Volksabstimmung in der Schweiz zum BGE (4)

Veranstaltungshinweis:

Unter dem titel das bedingungslose grundeinkommen - der kapitalismus soll schöner werdern veranstaltet die Unia Jugend Bern am donnerstag, dem 26.mai 2016 im Gewerkschaftshaus in der Monbijoustraße 61 in Bern einen jour fixe. Ist zwar ein bißchen weit weg für mich, da hin zu gehen, ich weise aber trozdem drauf hin, weil das bestimmt eine interessante veranstaltung wird.

Ankündigungstext:
»1. Die kapitalistische Wirtschaft produziert mit dem Reichtum der einen die Armut der anderen – und zwar immer mehr von beidem.
Der zur Gewinnsteigerung eingesetzte Fortschritt in Werkstätten und Büros erhöht die Leistung der Beschäftigten für die Firma und erspart dieser die Bezahlung von Lohn für eigesparte Arbeit. Der technische Fortschritt macht – immer schon und in näherer Zukunft mittels der Fortschritte der Digitalisierung und Automatisierung immer mehr – Arbeitskräfte überflüssig und bringt sie um ihr Einkommen.
 
Das Heer der Einkommenslosen ist gezwungen, sich den Unternehmen um (fast) jeden Preis anzubieten; was diesen erlaubt, ganz allgemein die Löhne zu drücken, so dass mit dem Reichtum der Kapitaleigner_innen nicht nur die Zahl der Arbeitslosen steigt, sondern auch die Armut der “working poor”.

2. Dagegen liesse sich nach allgemeinem Dafürhalten auch gar nichts machen, so geht nun mal technischer Fortschritt und wirtschaftliche “Vernunft” in der besten aller Wirtschaftsweisen, der Marktwirtschaft – bis findige Leute eine Idee hatten: Wenn die Wirtschaft die Leute nicht mit Einkommen versorgt, dann muss man ihnen ein Einkommen unabhängig davon geben, bedingungslos.

Eine “humanistische Antwort” auf den technischen Fortschritt. Mit dem soll alles so bleiben, wie es ist. Die Wirkung aber, dass viele – und perspektivisch immer mehr – einkommenslos zurueckbleiben, soll vermieden werden.

3. Zum Weinen sind die Kontroversen, die diese schöne Idee auslöst. Zwei Einwände werden laut: Wer soll das bezahlen? Und wer wird die Drecksarbeit machen, wenn die Menschen auch ohne Arbeit leben können?
Die Zweifler_innen stellen sich auf den Standpunkt des kapitalistischen Wirtschaftens und halten den Verbesserungsvorschlag für unrealistisch: Erstens ist im Kapitalismus nirgendwo Geld übrig, das zum Verschenken zur Verfügung steht. Zweitens darf der Zwangscharakter der Lohnarbeit nicht abgeschwächt werden. Mit diesen Wahrheiten kritisieren sie freilich nicht den Kapitalismus, sondern den Versuch, ihn durch ein Grundeinkommen zu verbessern.

Die Anhänger_innen der guten Idee weisen diese Sorte Realismus nicht zurück, sondern rechtfertigen sich vor ihm: Sie beteuern, dass ein Grundeinkommen mit der Profitmacherei nicht nur verträglich, sondern für sie ungemein förderlich sei! Sobald sich nämlich niemand mehr um seinen Lebensunterhalt kümmern muss, wird er erst so richtig zum Arbeiten befreit, versprechen sie. Das nutzt dann nicht nur ihnen, weil sie auf einmal neben und auch v.a. In der früher über Arbeitszwang abgewickelten Wirtschaft lauter Gelegenheiten entdecken können, etwas “Sinnvolles” zu tun, sich “einzubringen” und ihr “Selbst” zu verwirklichen. Sondern das nutzt dadurch auch der Wirtschaft, die bestens motivierte, einsatzfreudige Mitarbeiter_innen gewinnt.

4. So ganz vertrauen die Propagandist_innen des bGEs dem durch das GE freigesetzten Idealismus ihrer Mitbürger_innen dann doch nicht. Dem Risiko, dass sich vielleicht doch zu viele auf die faule Haut legen oder bloss privat kreativ werden, statt ihrem Sinnbedürfnis im Arbeiten für den Erfolg der Schweizer Wirtschaft nachzugehen, wird durch die Höhe, besser gesagt, die Niedrigkeit des GEs vorgebaut, das dann doch bloss für ein der heutigen Sozialhilfe vergleichbares Existenzminimum reicht. Das löst die Finanzierungsfrage – keine Umverteilung nötig, also von daher kein Schaden für die Schweizer Wirtschaft! – und lässt ganz viel Spielraum für “Anreize”, sich zur Erledigung von zu “Komfortbedürfnissen” ernannten normalen Lebensbedürfnissen für ein bisschen Einkommen über das Armutsniveau hinaus der Wirtschaft für ihre Bedürfnisse zur Verfügung zu stellen.«

Hoffentlich gibt es hinterher einen audiomitschnitt der veranstaltung auf der internetseite.

Dienstag, 3. Mai 2016

Zwischenbericht aus Brüssel

Jetzt auch mit Englischer übersetzung:


Aber irgendwie finde ich die Deutsche version dann doch besser:

Man sagt zwar immer, daß Deutscher humor ungefähr so authentisch wäre wie beispielsweise Schwedische spaghetti. Ich denke hingegen, Englischer humor ist bei weitem nicht alles und Deutsche witze sind durchaus in ordnung.

Montag, 2. Mai 2016

Foto am montag (209)

Feldsperling (passer montanus)