Dienstag, 4. Oktober 2016

Gewalt über gewalt

Gewalttaten gegen politiker gibt es schon lange. Im jahr 1990 wurden beispielsweise Oskar Lafontaine und Wolfgang Schäuble opfer von lebensbedrohlichen attentaten. Und in beiden fällen konnte der täter keiner politischen strömung zugeordnet werden.

In diesem jahr hat es bis ende september 813 gewalttätige übergriffe gegen politiker gegeben. Die hälfte davon läßt sich rechten strömungen wie den »reichsbürgern« oder den »identitären« zuordnen. 97 fälle, also knapp 12 % konnten dem linken spektrum zugeordnet werden. Bei den übrigen fällen ist die politische motivation unbekannt. Vergleichszahlen zu früheren jahren gibt es nicht, weil diese art von delikten bisher nicht extra erfaßt wurde.

Im »eigentümlich ferblödet« magazin quäkte bereits mitte september ein offensichtlich verwirrter Klonovsky vom verschwiegenen terror gegen AfD-politiker, der angeblich täglich stattfände.

In seinem blog schreibt er: »Die Zugehörigkeit zum intellektuellen Pöbel manifestiert sich in keiner Eigenschaft deutlicher als in der Unfähigkeit, die literarische Qualität eines Textes zu würdigen, dessen inhaltliche Tendenz einem zuwider ist.« Das ist nicht völlig von der hand zu weisen. Allerdings gibt es auch texte, die weder literarische qualität aufweisen noch dazu taugen, einem wirklich zuwider zu sein, weil die »inhaltliche tendenz« einfach nur blöde ist. So berichtete die SVZ mitte juli, daß dem landessprecher der AfD ein wohnhausfenster mit steinen eingeschmissen wurde. Weil das noch nicht übel genug ist, muß bei Klonovsky ein ziegelstein draus werden. Wer einen solchen schon einmal in der hand gehabt hat, wird vermutlich auf den gedanken kommen, daß das kein geeignetes wurfgeschoss sein dürfte, sofern man kein gedopter spitzensportler ist. Viel zu schwer.

Schuld daran seien natürlich hetzmedien wie die redaktion der satire sendung »extra drei«, die sich einfach nicht dafür schämen wolle, daß unbekannte (für Klonovsky sind es »sogenannte« unbekannte, weil der schließlich genau weiß, wer schuld ist) Frauke Petrys auto anzündeten. Einen tag, nachdem frau Petry bei »extra drei« als »brandstifter biederfrau« bezeichnet worden war. Bei dem feuer waren, welch symbolgehalt, auch kindersitze verbrannt.

Entweder hat man etwas gegen gewalt an sich. Oder man ist ein wehleidiges arschloch, das sich freut, wenn es bloß mal »die richtigen« trifft.

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