Donnerstag, 19. Januar 2017

Über das rezensieren

Letztens las ich ein interview mit Max Goldt in der Zeit. Darin sagte er kluge dinge wie:
Zitat Max Goldt:»Hören Sie mal Deutschlandradio den ganzen Tag. Wenn es um Bücher geht, wird immer nur der Inhalt repetiert und der Background des Autors beleuchtet, und das wird dann zusammengeschmuddelt. Nur Bücher, deren Inhalt man leicht wiedergeben kann, werden rezensiert! Aber geben Sie mal den Inhalt meiner Bücher wieder.«
Bitte sehr: Der inhalt von Max Goldts büchern besteht meist aus einer vielzahl kleiner und großer buchstaben, die meist so aneinandergereiht sind, daß sie oft lustige wörter und immer sinnvolle sätze ergeben über die man häufig grinsen oder auch kichern kann.

Allerdings fehlt in meiner ausgabe des buches »die Kugeln in unseren Köpfen« ein kleines »n«, was sehr schade ist, denn es fehlt ausgerechnet in der »Zentralmassivknirschtorte«. Und die wurde dadurch leider völlig verdorben. Aber das ist schon sehr lange her.

Seit dem hat Max Goldt noch viele weitere kolumnen geschrieben. Das schöne an seiner art zu schreiben ist, daß er seine ideen nicht auf romanlänge auswalzt, sondern eher kurze texte schreibt. Das macht seine bücher spannend, weil da zu sehr vielen unterschiedlichen dingen was drinsteht. Man muß sie auch nicht von vorn bis hinten durchlesen. Sondern kann ein oder zwei texte lesen und das buch dann wieder weg legen, was man normalerweise aber gar nicht will.

Wesentlich mehr muß in einer rezension eigentlich nicht drinstehen. Bei diesen romannacherzählungen denke ich mir immer: »schön, jetzt weiß ich, was drinsteht. Muß ich den schinken wenigstens nicht mehr lesen.« Und kann stattdessen zu unterhaltsamerer lektüre greifen.

1 Kommentar:

  1. Max Goldt war schon immer ein Sprachgenie – bereits in den 1980ern als Sänger und Songwriter des Duos Foyer des Arts :D

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