Dienstag, 2. Mai 2017

Zu blöd zum wählen

Sicherlich gibt es ausreichend gründe, die bürgerliche demokratie für keine übermäßig schlaue einrichtung zu halten. Einen davon hat der US-politologe Jason Brennan anfang April in einem interview mit dem Deutschlandfunk Kultur genannt: »Wähler wissen einfach oft nicht, was wirklich gut für sie ist und ob ihre Wählerstimme wirklich ihren eigenen Interessen dient.« Den Trump-wählern sei überdies noch gar nicht bewußt, daß sie sich mit dieser wahl in die eigenen füße geschossen hätten.

Er kategorisiert die menschen in »hobbits«, die sich nicht groß für politik interessieren, solange sie ihr zweites frühstück bekommen, »hooligans«, die zwar einigermaßen informiert aber fanatisiert sind und immer nur die vorteile des eigenen teams wollen und »vulkanier«, die über besseres wissen verfügen. Das zeugt von einem tollen menschenbild, wenn leute als desinteressierte fabelwesen, fußball-haudraufe oder emotionslose außerirdische eingestuft werden. Nach Jason Brennans ansicht sollte durch einen »gewissen test« überprüft werden, welches wissen die leute haben und die wählerstimme dementsprechend gewichtet werden.

Bestechende idee: keine macht den doofen! Zum glück können durch so einen »gewissen test« die wahlen auch gar nicht in eine gewisse richtung gelenkt werden.

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